Verein kritisiert Bahn-Politik

Im Rahmen des Deutschland-Taktes sollen zukünftig Züge im ½-Stundentakt Großstädte in Deutschland verbinden. Um diesen Takt einhalten zu können, muss eine neue Trassenführung zwischen Ulm und Augsburg geschaffen werden. Über die Trasse (Aus-/Neubau und Verlauf ) ist sich aber die Region, der Landkreis und die Stadt Augsburg uneinig. Das dauert zwar noch ein paar Jahre, die grundsätzlichen Entscheidungen dazu fallen aber in Kürze!

Das könnte fatale Folgen haben: Augsburg als drittgrößte Stadt in Bayern mit bald 300.000 Einwohnern wird sozusagen degradiert: kein Halt mehr für schnelle ICE, sondern die Fahrgäste sollen mit einem Zubringerzug zuerst nach München fahren. Zum Beispiel soll der sog. ICE-Sprinter, der von Düsseldorf nach München pendelt, in Augsburg ohne Halt durchfahren!
Augsburg hat schon viel zu viele Anbindungen nach Norden an die Strecke über Ingolstadt verloren! Nach Süden gibt es auch keine Fernverbindungen, da die Trasse nicht elektrifiziert ist.
Wenn jetzt noch die Ost-Westverbindung ausgehöhlt wird, dann wäre das wirklich ein Desaster für Augsburg!

PRO Augsburg fordert die Stadt, die Deutsche Bahn AG und den Freistaat Bayern auf, sofort und unmissverständliche den Halt aller Züge in Augsburg für die Zukunft sicher zu stellen!

ICE der Zukunft ohne Halt in Augsburg? Das wäre wirklich ein Desaster für Augsburg!

Peter Boegler
3. Vorsitzender PRO AUGSBURG

Offener Brief der Fraktion an Augsburgs OB

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl,

die Deutsche Bahn plant einen Sprinter-ICE ohne Halt in Augsburg. Auch wenn es sich vorerst wohl erst um eine einzige Verbindung handelt, besteht die Gefahr, dass immer mehr Züge in Augsburg durchfahren. Auch in Ulm soll offensichtlich nicht mehr gehalten werden, dafür aber in Mannheim, das mit 309.000 Einwohnern unwesentlich mehr Einwohner als Augsburg hat.

Wir fordern Sie daher – auch in Ihrer Eigenschaft als Städtetagspräsident – auf, sich parteiübergreifend dafür einzusetzen, dass

  • Augsburg nicht abgehängt wird, d.h. dass die Deutsche Bahn den Sprinter mit Halt in Augsburg versieht,
  • Augsburg Stadt und Land miteinander sprechen, um eine einheitliche Linie beim Ausbau der Bahnstrecke Ulm-Augsburg zu verfolgen, damit der Ausbau schnellstmöglich erfolgen kann und vor allem die Zeitvorgabe eingehalten wird,
  • mit dem Oberbürgermeister von Ulm Kontakt aufzunehmen, um gemeinsam Lösungen zu finden.

Es ist jetzt wichtig, dass sich alle einig sind, gegenseitige Vorwürfe helfen nicht weiter. Wenn Augsburg Stadt und Land sich streiten, geht das zu Lasten von Augsburg. Wichtig ist hingegen jetzt, dass der Großraum sehr schnell mit einer Stimme spricht und sich für den Ausbau einsetzt.

Mit freundlichen Grüßen


Claudia Eberle
Fraktionsvorsitzende PRO AUGSBURG

Vollständigen Antrag der Stadtratsfraktion hier als PDF herunterladen:

2019 11 24 Sprinter-ICE Halt