Riegele-Brauereichef Dr. Sebastian Priller warnt vor übermäßigem Bürokratismus und bittet die Lokalpolitik einzuschreiten |
Beim traditionellen Neujahrsempfang von PRO AUGSBURG ging es heuer darum, wie sich die heimische Wirtschaft auf fundamentale Veränderungen vorbereitet und den Weg zu neuen unter anderem auch digitalen Ufern beschreitet.
Dafür hatte sich extra der bekannte Augsburger Bierbrauer und langjährige Vorstand der IHK Schwaben, Dr. Sebastian Priller, Zeit genommen und war als Hauptredner ins Rathaus gekommen. In einem kurzweiligen Impuls-Vortrag sprach er über aktuelle Herausforderungen der heimischen Wirtschaft und gab einen Einblick darüber, mit welchen Problemen seine Partner und Kunden tagtäglich zu kämpfen hätten.
„Fachkräftemangel, das ist aus meiner Sicht die größte aktuelle und zukünftige Herausforderung! Der erste Gastronom in unserem Kundenkreis hat bereits aufgegeben. Zermürbt aus einer Kombination von Auflagen und Mangel an Köchen und Servicekräften. Unsere Getränkehändler beispielsweise suchen vergebens nach Fahrern – einer hat deshalb sogar eine eigene LKW Fahrschule gegründet, übrigens nach Erfüllung aller Auflagen mit 2 Jahren Anlaufzeit,“ erklärte Priller.
Außerdem prangerte Dr. Sebastian Priller die ausufernde Bürokratie an, unterstützte die Forderung von PRO AUGSBURG nach einer Gewerbesteuer-Senkung und spannte den Bogen, warum es aber trotz all des Wandels weiterhin „…schönes Leben hier!“ in Augsburg heißen wird.
„Mein Ratschlag ist, arbeiten wir alle an einer grundsätzlichen positiven Einstellung“, so Dr. Sebastian Priller.
Lange Bearbeitungszeiten der Stadt Augsburg in der Kritik
PRO AUGSBURG Vereinsvorsitzender Rolf Ricker fand deutliche Worte und kritisierte, die Verantwortlichen bei der Stadt bräuchten teilweise zu lange, um auf negative Entwicklungen zu reagieren.
„Augsburg gilt unter Städten der gleichen Größenordnung als eine der sichersten Orte Deutschlands. Trotzdem ist es ärgerlich, wenn im Sommer zum Beispiel am Elias-Holl-Platz Probleme auftreten, die dann irgendwann Ende November von Anwohnern angemeldet werden, sie aber erstmal vertröstet werden, bis im Januar endlich ein Workshop eingerichtet wird. Dort soll dann aber erstmal über die Probleme diskutiert werden“, so Ricker.
Er plädiere künftig für eine schnellere Bearbeitung aufkommender Probleme, so Ricker weiter.