Die Stadt Augsburg plant eine massive Erhöhung der Müllgebühren um bis zu 53% bereits zum Jahreswechsel!
Umweltreferent Erben möchte das O.K. des zuständigen Stadtratsausschusses nächste Woche zu einer Erhöhung von bislang EUR 49,80 auf künftig 76,20 pro Erwachsenem pro Jahr.
Unter 18-Jährige trifft es mit künftig EUR 38,10 statt bisher EUR 24,90. Für eine 4-köpfige Familie bedeutet das eine Mehrbelastung von ca.
EUR 80,00 pro Jahr.
Begründet wird diese kräftige Erhöhung der Müllgebühren von Erben einerseits mit einem kräftigen Preisverfall beim Verkauf von Wertstoffen,
aus deren Erlösen die Kosten für die Müllentsorgung teilweise gedeckt werden konnten. Die Preise für Papier und Wertstoffe sind weltweit stark gesunken. Das liegt einerseits an dem durch Corona weltweiten Produktionsrückgang in allen Bereichen, andererseits darf aber auch vermutet werden, dass das Angebot an Wertsstoffen gewachsen ist, da einige Länder in Asien und Afrika deutsche Werstoffexporte nicht mehr annehmen.
Ein weiterer Grund für eine Gebührenerhöhung sind aber auch kostspielige Projekte der Stadt, bei denen wieder einmal die Kosten aus dem Ruder gelaufen sind.
Es muss gefragt werden, ob z.B. die städtischen Wertsstoffhöfe, zuletzt der in Haunstetten, nicht überdimensioniert und zu luxuriös gebaut wurden. Erben begründet die Erhöhungspläne auch damit, dass der Abfallwirtschaftsbetrieb inzwischen Rücklagen aus der Vergangenheit aufgebraucht hat. Hier muss man fragen, warum dieses absehbare Problem nicht durch kleinere Gebührenerhöhungen rechtzeitig aufgefangen wurde.
Haben hier die Kommunalwahlen vielleicht eine Rolle gespielt? Erben ist vorzuwerfen, dass eine rechtzeitige sanftere Erhöhung der Müllgebühren verschlafen wurde und jetzt, nach der Kommunalwahl umso kräftiger an der Gebührenschraube gedreht werden soll.
Man darf gespannt sein, was der Augsburger Stadtrat dazu sagen wird. Heftige Diskussionen sind vorprogrammiert.