Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Fraktion PA beantragt, dezidiert dar zu stellen, wie die Versorgung der Augsburger Bevölkerung im Falle eines radioaktiven „fallouts„ zeitgerecht mit Jodtabletten erfolgen soll.
Zur Sachlage: Das Kernkraftwerk Gundremmingen ist Luftlinie ca. 30 km von Augsburg entfernt. Bei den meist vorherrschenden Westwindlagen wäre Augsburg bei einem dortigen radioaktiven fallout mit als eine der ersten größeren Städte innerhalb kurzer Zeit betroffen. Die zentrale Bevorratung mit Jodtabletten, welche die Aufnahme von radioaktivem Material in der Schilddrüse verhindern soll, ist nach unserem Kenntnisstand in Kempten. Bis die Medikamente, auch im günstigsten Zeitpunkt, in Augsburg wären, wäre bereits zu lange Zeit verstrichen, um sie noch wirkungsvoll einsetzen zu können. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen muss ein Schutz mit Jodtabletten sehr schnell erfolgen. Selbst eine zentrale Bevorratung etwa am Gesundheitsamt würde, schon aus logistischen Gründen, den akuten Massenbedarf der Bevölkerung an Jodtabletten nicht befriedigen können. Ein, zumindest begrenzter Schutz könnte lediglich dadurch hergestellt werden, dass im Stadtgebiet verstreut Abgabestellen, beispielsweise in Apotheken, eingerichtet werden, die von der jeweiligen Stadtteilbevölkerung rasch erreicht werden könnten .

Mit freundlichen Grüßen!


Dr. Rudolf Holzapfel
Fraktionsvorsitzender PRO AUGSBURG


Thomas Lis
Stellvertr. Fraktionsvorsitzende PRO AUGSBURG


Beate Schabert-Zeidler
Stadträtin PRO AUGSBURG


Claudia Eberle
Stadträtin CSM

Vollständigen Antrag hier als PDF herunterladen:

20170620 Jodversorgung Bei Kernkraftunfall Gundremmingen