Dringlichkeitsantrag zur Sitzung am 12.7.2016

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Die Kosten der Sanierung des Großen Hauses und der Neubau der Werkstatt- und Proberäume sind derzeit mit knapp 200 Millionen Euro veranschlagt. Darauf basieren auch die Zuschusszusagen der Staatsregierung und in der Folge auch das bisher bekannte Finanzierungskonzept. Die Fraktion Pro Augsburg unterstützt die notwendige Sanierung und den Neubau. Dennoch erfordert die geplante Größenordnung einen sehr kritischen Blick auf die Finanzierungssituation.

Denn obwohl in den geplanten Kosten bereits ein großzügiger Puffer eingerechnet ist, ist aufgrund unvorhergesehener Ereignisse, Funde, neuer Anforderungen, Baukostensteigerungen aufgrund der langen Bauzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die bisher geplante Finanzierung deutlich überschritten werden kann. Als aktuelle Beispiele sind in Augsburg die Kostensteigerung Plärrerbad (wo im Nachhinein wohl ein Neubau kostengünstiger gewesen wäre), die Bahnhofsuntertunnelung oder auch das Curt-Frenzel-Stadion zu nennen. Weitere nationale Beispiele sind Ihnen allen ebenfalls bekannt.

Die Fraktion Pro Augsburg beantragt daher eine zusätzliche Worst-Case-Betrachtung der Finanzierung für das Stadttheater.#

Es soll in groben Zügen aufgezeigt werden, wie sich die Finanzierung darstellen würde für ein mögliches Kostenvolumen von 250 und 300 Mio. €. Wie teilen sich dann die Anteile Freistaat – Stadt auf? In welchen und wievielen Tranchen soll die Belastung dann zurückgeführt werden? Darüber hinaus soll die geplante Finanzierung um die ja tatsächlich anfallende Komponente Zinsbelastung erweitert werden. Da bisher auchfür die aktuelle Finanzierung die Darstellung der Zinsbelastung fehlt, soll diese für die aktuelle Finanzierung und für die 250 und 300 Mio. Variante dargestellt werden. Welche Auswirkungen hätte eine Kostenexplosion auf die Genehmigungsfähigkeit des Augsburger Haushaltes durch die Regierung von Schwaben.

Mit freundlichen Grüßen
Beate Schabert-Zeidler
Dr. Rudolf Holzapfel
Thomas Lis

 

pdf 20160704 Worst-Case Stadttheater